Reisesicherheit beginnt mit guter Vorbereitung – Ein Interview mit Prof. François Chappuis

Prof. Chappuis ist Tropenmediziner und Spezialist für Reisemedizin. Im Interview spricht er über Länder mit erhöhtem Gesundheitsrisiko und gibt Einblick, wie er sich persönlich auf Reisen vorbereitet.

  • Welches Land haben Sie besucht, das aus reisemedizinischer Sicht am stärksten gefährdet ist?

„Aus meiner Sicht ist das Risiko für Verdauungsstörungen in Ländern des indischen Subkontinents besonders hoch. Was jedoch die schwerwiegenderen Erkrankungen betrifft, stellt Malaria nach wie vor die grösste Bedrohung dar“, erklärt Prof. Chappuis.

Besonders gefährdet seien in dieser Hinsicht die Länder südlich der Sahara. Für Reisen in diese Region empfiehlt er dringend, die offiziellen Empfehlungen zum Schutz vor Malaria zu befolgen 

  • Wie bereitet sich ein Tropenmediziner auf eine Reise vor?

Prof. Chappuis verlässt sich auf eine persönliche Checkliste, die weit über Reisepass und Kreditkarten hinausgeht:

„Gesundheitlich ist für mich die zentrale Frage: Gibt es im Reiseland ein Malariarisiko? Falls ja, prüfe ich, ob eine Prophylaxe notwendig ist – also ein Medikament, das vor einer Malariainfektion schützt.“

Auch andere medizinische Aspekte sind für ihn wichtig: Wer Vorerkrankungen hat, sollte sicherstellen, dass er seine Medikamente in ausreichender Menge für die gesamte Reise mitführt. Nicht fehlen dürfen zudem einfache Hilfsmittel wie Desinfektionsmittel oder Pflaster, um kleine Verletzungen zu versorgen und Infektionen zu vermeiden.

  • Impfungen und Insektenschutz – zwei zentrale Themen

„Ein sehr wichtiger Punkt ist die Impfprävention“, so Prof. Chappuis. Für viele Länder sind bestimmte Impfungen vorgeschrieben oder empfohlen. Wer regelmässig reist, profitiert davon, dass viele Impfstoffe eine lange oder sogar lebenslange Schutzwirkung haben – insbesondere mit entsprechenden Auffrischungen.

Ein weiteres zentrales Thema: der Schutz vor Insektenstichen. „Dabei geht es nicht nur um Malaria, sondern auch um Krankheiten wie Dengue, die zunehmend häufiger auftreten.“

Zur Vorbeugung empfiehlt Prof. Chappuis den Einsatz von Insektenschutzmitteln – entweder direkt auf der Haut oder als Insektizide für Kleidung. Beides zusammen bietet einen effektiven Schutz gegen krankheitsübertragende Mücken.

  • Gut vorbereitet reisen – mit HealthyTravel.ch

Ob Impfschutz, Malariaprophylaxe oder individuelle Empfehlungen: Auf www.healthytravel.ch finden Reisende aktuelle, wissenschaftlich fundierte Informationen für ihre nächste Reise. Die Empfehlungen basieren auf den Richtlinien des Schweizer Expertenkomitees für Reisemedizin (EKRM) – verständlich, zuverlässig und stets aktuell.